26. Juli 2016 | Erfurt Ambulante Pflege macht elektrisch mobil

Die Volkssolidarität in Erfurt übernimmt fünf Elektrofahrzeuge für Ihren Pflegedienst. Gleichzeitig werden heute am Standort Ringelberg in Erfurt fünf neue Ladesäulen eingeweiht. Weitere 15 Elektrofahrzeuge durch andere Partner des Forschungsprojektes sMobilityCom sind bereits geordert.

Als erster Partner des Projektkonsortiums sMobilityCom beginnt der Pflegedienst der Volkssolidarität Thüringen gGmbH ab heute Elektrofahrzeuge zur Betreuung seiner Klienten zu nutzen. Die gesammelten Erfahrungen werden direkt im Forschungsprojekt sMobilityCom ausgewertet und zur Gestaltung einer neuen Software sowie neuer Dienstleistungen für Pflegedienste mit Elektroautos verwendet.

„Wir entwickeln Technologien, damit der Einsatz von Elektrofahrzeugen für mobilitätsbasierte Dienstleister bald wirtschaftlich wird. Ambulante Pflegedienste stehen dabei zunächst im Mittelpunkt unserer Betrachtungen“, erklärt Frank Schnellhardt, Geschäftsführer bei INNOMAN, dem Konsortialführer des Projekts.

Fünf Unternehmen und eine Forschungseinrichtung arbeiten gemeinsam an einer IT-basierten Lösung, die gleichermaßen ein intelligentes Lade- und Fuhrpark- management ermöglicht. Mehrere Thüringer Pflegedienste testen als Anwendungspartner das System auf Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit.

Das Projekt läuft über drei Jahre und hat ein Volumen von rund vier Millionen Euro. Es wird mit einem Zuschuss von rund 2,5 Millionen Euro vom Bundes- ministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Insgesamt beteiligen sich derzeit vier Pflegedienste aus Erfurt und Eisenach. In den kommenden Wochen werden die bestellten 20 Elektrofahrzeuge und 20 Ladesäulen durch die Partnerpflegedienste des Forschungsprojektes sMobilityCom in den Dienst für den Kunden gestellt. Die Anschaffung der Fahrzeuge wurde dabei durch das Thüringer Wirtschaftsministerium gefördert.

Elektrofahrzeuge eignen sich dabei ganz besonders für den Einsatz in der ambulanten Pflege, wie eine aktuelle, repräsentative Studie von INNOMAN zeigt. Planbare Touren mit maximaler Tourlängen bis 130 km führen dazu, dass mindestens 35 Prozent der Pflegedienstfahrzeuge bereits heute als Elektroauto wirtschaftlich wären. „Bis 2020 könnten somit 30.600 Elektrofahrzeuge in Pflegediensten in Deutschland eingesetzt werden”, sagt Frank Schnellhardt als Leiter der Studie.

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